Gartenbau

Der Gartenbauunterricht beginnt an den Waldorfschulen in der Regel in der 6. Klasse. Aus menschenkundlicher Sicht sind die Kinder bei ihrem Inkarnationsprozess mit 12 Jahren an den Knochen angekommen. In der Folge sind sie in der Lage, mit gliederverlängernden Werkzeugen längere Zeit arbeiten zu können. Das kindliche Spiel geht immer mehr in eine zielgerichtete Betätigung über.

Kommen die Sechsklässler in den Garten, erleben sie sich mit der Zeit immer intensiver in den großen Raum unseres „Klassenzimmers“ hinein. Dieser Prozess des Hineinwachsens dauert bis in die 8. Klasse hinein.

Da das Schuljahr im Herbst beginnt, finden die Kinder bepflanzte Beete vor, die von den anderen Klassen im Vorjahr bestellt und bis zu den Sommerferien gepflegt wurden. Nun wird geerntet, abgeräumt, gewogen, gezählt, probiert, gekocht gegessen, eingekocht und anders konserviert. Komposte werden aufgesetzt, Gras zusammen gerecht, Beete für den Winter umgegraben, bereits verrottete Komposterde auf die Beete verteilt und manchmal wird, je nach Witterung, im Gartenhaus ins Heft geschrieben und gezeichnet. Das nächste Frühjahr kommt meist in großen Schritten heran, Beete sind herzurichten, es wird ausgesät, das Wetter ist zu berücksichtigen, die ersten ungebetenen Mitvertilger haben sich eingefunden und die Wild-, Bei- und Unkräuter zeigen, wie schnell das Wachstum von statten gehen kann, wenn man keine Fruchtteile ausbilden muss wie die Kulturpflanzen.

Die Anforderungen werden von Jahrgang zu Jahrgang größer.

Regelmäßig einmal die Woche findet von der 6.-8. Klasse ein zweistündiger Unterricht im Garten statt. Wünschenswert wäre es, wenn die SchülerInnen in der 9. Klasse die vegetative Vermehrung und den Baumschnitt kennen lernen könnten und in der 10. in das Mysterium der Veredelung eingeführt werden.

Schulwagen

Unser Schulwagen befindet sich in der Nähe des Schulgartens beim Sonnenhof am Freinberg.

Umgeben von Wäldern, Feldern und leichter Besiedlung ist dieses Klassenzimmer der ideal Ort zum eigenwilligen Unterricht. Der umgebaute Baucontainerwagen ist mobil und gibt Raum für etwa 18-20 Schüler. Insbesondere für Epochen mit viel Naturbezug bzw. für diverse Theater- oder Tanzprojekte bietet dieser Rückzugsraum die notwendige Fläche.

Schulgarten: Edelweißberg 27, 4020 Linz