WIENER ERKLÄRUNG
Heute ist der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust. Wir erinnern uns an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Jänner 1945.
Wir gedenken der Entrechteten, Gequälten und Ermordeten.
Nie wieder dürfen wir zulassen, das solche Gräueltaten möglich werden.
Es ist uns ein Anliegen, anlässlich dieses Gedenktages auf die Wiener Erklärung zu verweisen. Zu ihr bekennt sich die Waldorfschule Klagenfurt wie die anderen Schulen des Waldorfbundes Österreich.
Sie lautet:
1.
Die Freien Waldorfschulen leisten bei der Wahrnehmung ihrer erzieherischen Aufgabe im Geiste der Menschenrechte einen Beitrag für eine Gesellschaft, die auf dem solidarischen Zusammenleben aller Menschen beruht.
2.
Als Schulen ohne Selektion und Diskriminierung ihrer Schülerinnen und Schüler sehen sie alle Menschen als frei und gleich an Würde und Rechten an, unabhängig von ethnischer Zugehörigkeit, nationaler oder sozialer Herkunft, Geschlecht, Sprache, sexueller Orientierung*, Weltanschauung oder Religion.
3.
Die Anthroposophie als Grundlage der Waldorfpädagogik richtet sich gegen jede Form von Rassismus und Nationalismus.
Die Freien Waldorfschulen sind sich bewusst, dass das Gesamtwerk Rudolf Steiners vereinzelt Formulierungen enthält, die von einer rassistisch diskriminierenden Haltung der damaligen Zeit mitgeprägt sind. Die Waldorfschulen distanzieren sich von diesen Äußerungen ausdrücklich. Sie stehen im vollständigen Widerspruch zur Grundausrichtung der Waldorfpädagogik und zum modernen Bewusstseinswandel.
4.
Weder in der Praxis der Schulen noch in der Lehrerausbildung werden rassistische oder diskriminierende Tendenzen geduldet. Die Freien Waldorfschulen verwahren sich ausdrücklich gegen jede rassistische oder nationalistische Vereinnahmung ihrer Pädagogik und von Rudolf Steiners Werk.
Aus diesem Selbstverständnis arbeiten die Freien Waldorfschulen seit ihrer Gründung 1919. Waldorfpädagogische Einrichtungen engagieren sich heute weltweit in den unterschiedlichsten kulturellen, politischen, sozialen und religiösen Kontexten.