Musik

Einen hohen Stellenwert hat die Musik! Denn eine intensive praktische musikalische Bildung bewirkt in vielen Lebensbereichen eine Förderung und Harmonisierung. Dies reicht von der Ausbildung kognitiver Fähigkeiten über die Entwicklung sozialer Kompetenz bis zur besseren Beherrschung des eigenen Leibes.

Im Schulchor und im Schulorchester der Mittel- und Oberstufe erleben unsere SchülerInnen die Freude an der Erarbeitung eines Musikstückes großer Komponisten.

Theater

Die Aufführungen anspruchsvoller Theaterstücke sind Gemeinschaftsleistungen der gesamten Klasse. Sie gelingen als Gesamtkunstwerke, wenn die Schüler/innen alle entwickelten Kompetenzen einsetzen: sprachliche und darstellerische Ausdruckskraft, musikalische, bildnerische und technische Fähigkeiten, Organisations- und Improvisationstalent, Engagement, Präsenz und Teamfähigkeit.

Die ersten Bühnenerfahrungen bei den Schulfeiern reifen im Laufe der Jahre zu großen Theaterstücken, die in der achten und zwölften Schulstufe aufgeführt werden. Dazwischen Theateraufführungen aus dem Fremdsprachenunterricht, häufig unter der Regie von Nativespeakern. Theaterspielen als verstehendes Eintauchen in eine unbekannte Welt. Viel Fremdes wird einem dabei vertraut. An sich selbst arbeiten, an Körperhaltung, Sprache und Stimme.

Ausdruck suchen, Kraft finden. Mut für den gemeinsamen Auftritt vor großem Publikum – unschätzbare Erfahrungen für die Klasse und jeden einzelnen, die ein Leben lang stärke

Eurythmie

Eurythmie ist eine Bewegungskunst, die grundlegend von Rudolf Steiner entwickelt wurde. Insbesondere im pädagogischen Bereich hat sie die Aufgabe, den Menschen in seinem ganzen Wesen anzusprechen, seine Sinne zu beleben und ihn umfassend in seiner inneren bzw. seelisch-geistigen, sozialen und körperlichen Entwicklung zu unterstützen.

Über Bewegungen des Körpers werden Sprache und Musik auf ihre tiefere Aussagekraft hin nachvollzogen und choreografisch als Raumform sichtbar gemacht. Eine vielfältige Arbeit an Bewegungs- und Bewusstseinsqualitäten fördert so u.a. motorische, sprachliche, musikalische und soziale Kompetenzen. Der Mensch ist in der Eigen- und Raumwahrnehmung ständig gefordert. Dabei kommen auch unterschiedliche Arbeitsmaterialien wie Bälle, Kugeln, Stäbe oder Tücher zum Einsatz. Die Notwendigkeit der intensiven Zusammenarbeit innerhalb der Gruppe ist dabei besonders für die Entfaltung der sozialen Fähigkeiten förderlich.

Als Fach ist die Eurythmie in allen Klassen obligatorisch. Besonders in den ersten Jahren kann die Eurythmie für die Kinder eine wichtige Entwicklungsgrundlage sein. In den ersten Klassen wird eher spielerisch aus dem Bild heraus gearbeitet. In der Mittelstufe spielen konkrete Gesetzmäßigkeiten in Musik, Sprache und (Raum-) Form eine große Rolle. In der Oberstufe spielt in der Eurythmie zunehmend das einfühlsame, forschende Erproben eine wesentliche Rolle.

In der 12. Klasse wird das individuell und gemeinschaftlich intensiv Erarbeitete durch eine festliche künstlerische Darbietung öffentlich präsentiert.

Handwerk

Regelmäßiges Malen und Zeichnen schult die Sinne und lässt verborgene Kräfte wach werden.

Plastizieren mit Ton, Gips und Stein in der Oberstufe  gibt diesen Kräften Gestalt und zeigt, dass künstlerische  Fähigkeiten in jedem und jeder schlummern. Durch fein- und grobmotorische Tätigkeiten wird nicht nur die körperliche Geschicklichkeit ausgebildet, sondern durch die Entwicklung vielfältig differenzierter Gehirnstrukturen auch die Denk­fähigkeit. Die Schüler/innen lernen, eigene Ideen sach­gerecht in die Tat umzusetzen und rhythmische Arbeitsvorgänge über eine längere Zeit geduldig und konzentriert auszuführen. Üben sich die Mittelstufen­schüler/innen in textiler Handarbeit, Holzwerken, Tonarbeiten und Gartenbau, so befassen sich die Oberstufenschüler/innen über einen längeren Zeitraum intensiv mit einem Handwerk, dessen positiver Abschluss berechtigt, das Ansuchen um ausnahmsweise Zulassung zur Lehrabschlussprüfung (Lehrlingsstelle der Wirtschaftskammer) zu stellen.

Praktika

Im 9. Schuljahr absolvieren die Schüler*innen ein dreiwöchiges Praktikum auf einem biologischen Bauernhof. Dies bedeutet für viele eine erste große Herausforderung: das gewohnte häuslichen Umfeld ist zu verlassen, um dafür Aufnahme zu finden in einem überschaubaren Zusammenhang einer bäuerlichen Lebens- und Arbeitsgemeinschaft.

Die vielfältigen Erfahrungen, Arbeitsabläufe und die Zeitstrukturen werden in der Regel als erfüllend erlebt, weil sie unmittelbar durch die Natur oder die Tiere vorgegeben werden.

 

In der Auflistung der Praktika spielt das Feldmesspraktikum in der 10. Klasse eine spezielle Rolle schon dadurch, weil dieses Praktikum in der Regel als eine Klassenfahrt mit der ganzen Klasse unternommen wird. Die Herausforderung für die Jugendlichen ist in diesem Alter – neben den vielen vermessungstechnischen Aufgaben – vor allem eine soziale. Es kommt auf die Zusammenarbeit in der Arbeitsgruppe an. Anders als bei den meisten anderen Gruppenarbeiten, die man in der Schule einrichten kann, wird in den Arbeitsgruppen dieses Praktikums jeder Einzelne unbedingt gebraucht. Die Jugendlichen erleben ihre Mitschüler*innen aus einer neuen Perspektive. Zudem ermöglichen die Vermessungsaufgaben als solche eine neue Perspektive auf die wahrgenommene Landschaft.

 

Ein Blick auf die gesellschaftliche Verantwortung ermöglicht dann das Sozialpraktikum in der 12. Klasse. Dieses kann in einer Klinik, einer heilpädagogischen Einrichtung, einem Kindergarten oder in einem Altenpflegeheim im In- oder Ausland stattfinden. Die Schüler erleben, dass sie sinnvoll helfen können und welchen Wert ihr Tun für Andere darstellt.

Über einige Wochen übernehmen die Jugendlichen Aufgaben in einer sozialen Einrichtung und begleiten zum Beispiel Menschen mit Behinderungen in deren Lebensalltag. Dabei lassen sich die Schüler und Schülerinnen auf völlig neue Situationen ein, in denen neben einem wachen Verantwortungsbewusstsein auch die Fähigkeit, die eigenen Interessen zugunsten anderer zurückzustellen, ausgebildet wird. In diesem Praktikum leisten die Jugendlichen nicht nur einen sozialen Beitrag innerhalb unserer Gesellschaft, sondern erfahren auch, wie bedeutsam sich diese Hinwendung im Leben anderer Menschen auswirkt. Sie erkennen sich als Teil eines sozialen Ganzen und entwickeln so zunehmend mehr Bewusstsein für soziale Prozesse.

Bei uns wird das Sozialpraktikum in der 12. Klasse abgehalten und kann auch im Rahmen des Erasmus + Programms im europäischen Ausland gemacht werden. In der 11. Klasse findet das Industrie-/Betriebspraktikum und das Forstpraktikum statt. Darüber hinaus Ebenso wird der Schulball von der 11. Klasse organisiert und (mit-)gefeiert.

Sprachen

Freie Waldorfschule Linz Schüler/innen lernen bereits ab der ersten Schulstufe Englisch und Russisch. In den ersten Schuljahren verläuft der Unterricht vorwiegend mündlich: hörend, verstehend, sprechend und spielend. Dies bringt den Kindern die klangliche und stilistische Qualität der Fremdsprache nahe. Ab dem 3. Schuljahr kommt vermehrt das Schreiben hinzu. In der Mittel- und Oberstufe wird dieses Können durch das Erlernen der Grammatik erweitert. Über den Spracherwerb hinaus haben die Schüler/innen die Möglichkeit, in fremde Kulturen einzutauchen und die andersartigen Ausdrucks-, Denk- und Verhaltensweisen kennen zu lernen.

Warum Russisch?

Russisch ist eine der Hauptsprachen in Europa, wird immer wichtiger in der Wirtschaft und fördert die Brücke zu den slawischen Völkern. Weiche und harte Lautformen erfordern eine stark differenzierte Artikulation. Die Tiefenatmung wird u. a. durch die russische Vokalität gefördert. Sie verfeinert die Ausbildung des Gehörs durch mehr Hoch- und Tieftöne als in anderen Sprachen.

Das Erlernen der kyrillischen Schrift und der russischen Grammatik regt die Beweglichkeit des Denkens an.

Bewegung & Sport

In der 3. Klasse beginnt in der Waldorfschule der eigentliche Turnunterricht. Inhalte sind vielfältige Bewegungsanregungen und -erfahrungen, mit Gerätebahnen, Lauf-, Fang- und Geschicklichkeitsspielen. Ab der 5. Klasse wird der Sportunterricht durch Leichtathletik, Geräteturnen und sportliche Spiele erweitert. Einzelne Gebiete werden – über mehrere Wochen methodisch aufbauend – in Ergänzung zu den anderen Fächern durchgeführt. Vom sozialen Aspekt aus üben sich die Kinder, mit anderen Menschen umzugehen, auf sie einzugehen und auf Schwächere Rücksicht zu nehmen. Besonders fördernd sind hierfür die Spiele, in denen sich die Kinder in eine Gemeinschaft mit anderen einfügen müssen. Sie können ihre Verantwortung für die Gruppe erfahren und die Wichtigkeit ihrer eigenen Rolle. Darüber hinaus wird die Bereitschaft gefördert, Spielregeln zu akzeptieren, aber auch, sie – der Situation angepasst – abzuändern. Im Verlauf der Spiele sollen die Kinder auch lernen, mit Kritik umzugehen und verlieren zu können. Voraussetzung, dass diese Ziele im Sportunterricht erreicht werden können, ist eine möglichst vielfältige Gestaltung und ein harmonischer Ablauf des Unterrichtes, der geeignet sein soll, die angesprochenen Fähigkeiten der Kinder, die von Natur aus ja gegeben sind, in individuell abgestimmter Weise zu fördern.