Pädagogisches

Die Schüler durchlaufen in den vier Oberstufenjahren ein weites Spektrum an Fächern, Projekten und Praktika, um sich umfassend, das heißt lebenspraktisch, künstlerisch und kognitiv, zu bilden. Der maßgebliche Gesichtspunkt in all diesen Bereichen soll dabei nach Möglichkeit immer die eigene Erfahrung, Wahrnehmung oder der eigene kreativen Impuls sein. Von diesem fortschreitend gilt es, in den praktischen und künstlerischen Fächern zu eigenen Gestaltungen zu finden, beziehungsweise in den kognitiven Fächern zu Erkenntnissen, an deren Genese die Schüler sich selbst mitbeteiligen.

Im Zentrum jedes Unterrichtes steht also das Eindringen in ein Thema und die Auseinandersetzung mit diesem – mehr als die Vermittlung vorab ins Auge gefasster Resultate. Dadurch eröffnen sich dem Schüler vielfältige Möglichkeiten, selbst als Mit-Akteur aufzutreten. Seine Individualität und sein Einsatz bestimmen somit die Qualität der geleisteten Arbeit mit; es geht um mehr als um das bloße Messen an Leistungsstandards.

Organisatorisches

Jede Oberstufenklasse wird von einer Tutorin oder einem Tutor geführt, die die Klasse in mannigfaltiger Hinsicht betreuen und in der Oberstufenkonferenz vertreten. Jedem Schüler beziehungsweise jeder Klasse steht aber auch die Möglichkeit offen, sich selbst mit einem Anliegen in die Oberstufenkonferenz einzubringen. Einige Klassen wählen dazu auch einen Klassensprecher.

Die Tutorin oder der Tutor stehen den Eltern als Ansprechperson zur Verfügung. Pro Schuljahr finden etwa vier Elternabende statt.

Naturwissenschaften

Der naturwissenschaftliche Unterricht in der Oberstufe, knüpft an eine Vielzahl verwandter Epochen der ersten acht Schuljahre an. Wurde die Welt in der Tier-, Pflanzen- und Menschenkunde der Mittelstufe vor allem bildhaft und an konkreten Erlebnissen erfahren, so geht es in der Physik, Chemie, Biologie und Geografie der Oberstufe um die selbstständige begriffliche Auseinandersetzung mit den Erscheinungen. Wurden in den jüngeren Klassen beispielsweise die Elemente Feuer, Luft, Erde und Wasser beim Hausbau oder im Schulgarten erlebt, bearbeitet und „begriffen“ und in der Mittelstufe später phänomenologisch erkundet, so gilt es in der Oberstufe, die Gesetzmäßigkeiten, verschiedene Erklärungsmodelle und die sozialen Bezüge der Naturwissenschaften zu entdecken.

Der vollständige Lehrplan (als PDF_File – 2MB) ist downloadbar beim Waldorfbund Österreich.